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Rezension "For that Moment: falling feels like flying" von Nena Muck

Die Protagonistin und ihre Sichtweise zum Leben haben mir sehr gut gefallen, leider habe ich aber auch einige Kritikpunkte
Genre: New Adult
Verlag: Tredition
Seiten: 404 Erscheinungsdatum: 24. Februar 2020
ISBN: 978-3347014619 Preis: 13,99€

KLAPPENTEXT

Die 20-jährige Emilia Glass war stolz, oberflächlich und hochmütig, bevor das Schicksal ihre perfekte kleine Welt zum Einsturz brachte. Als eine frühere und vor allem unwissende Freundin in ihre Nähe zieht, erkennt sie die Chance, noch einmal so zu leben wie zuvor. Der einzige Haken? Sie muss ihrer Freundin Hailee die Wahrheit verschweigen. Eine Lüge, die sie für ein Stück Normalität nur allzu gern in Kauf nimmt, die sich jedoch zu einem riesengroßen Netz aus Lügen entwickelt, als sie den gut aussehenden, arroganten und geradezu unverschämten Vincent trifft. Obwohl er ihr von Anfang an deutlich macht, dass er nichts als Verachtung für sie übrig hat, knistert es zwischen den beiden gewaltig und er beginnt Gefühle in ihr zu wecken, die sie eigentlich niemals zulassen dürfte..

MEINE REZENSION
Vielen Dank an die Autorin für das wunderschöne Rezensionsexemplar und die ebenso wunderschöne Bloggerbox, ich habe mich riesig gefreut in die Welt von Emilia und Vincent einzutauchen! 

SCHREIBSTIL
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, weshalb ich beim Lesen relativ schnell voran kam, die Formatierung der Sätze ist hier etwas anders als normalerweise, da es sehr viele Absätze gibt und dadurch die Sätze etwas abgehackt wirken können, ich jedoch bin nicht darüber gestolpert und konnte trotzdem noch weiterhin flüssig lesen. Vor allem kann sie auch sehr bildlich schreiben, was mir bei den Beschreibungen aufgefallen ist, denn da findet sie meiner Meinung nach immer die passenden Worte, dies finde ich sehr gelungen! 

Leider konnte das Geschriebene nicht wirklich Emotionen in mir hervorbringen, die verletzenden und schmerzhaften Gefühle von Emilia zu ihrem Schicksal oder auch das Ende des Buches konnten mich jedoch bewegen! Zudem kamen zwischendurch immer mal wieder sehr schöne und auch poetische Sätze vor, die sich Emilia über das Leben gedacht hat. Manche Handlungen waren mir leider etwas überzogen und einfach sehr klischeebelastet, weil ich häufig schon die nächsten Schritte und Handlungen vorhersagen konnte, es gab aber auch ein, zwei sehr schöne und außergewöhnliche Szenen! Mir sind  hier zudem leider die Ausrufungszeichen sehr aufgefallen, die meiner Meinung nach etwas zu häufig gesetzt worden sind und mir deshalb leider etwas störend vorkamen, weil ich beim Lesen somit nicht richtig zur Ruhe kam oder selbst wenn eine Person etwas ganz zart geäußert haben soll, mir das Ausrufungszeichen etwas unpassend war, aber das könnte auch einfach an mir liegen. 

Das gesamte Buch wird aus Emilias Sicht geschrieben, was ich sehr gerne gemocht habe, denn ihre Sichtweisen und Gedanken zum Leben habe ich gerne mitverfolgt! Nur das letzte Kapitel wird aus Vincents Sichtweise geschrieben. Die Kapitel besitzen eine recht kurze bzw. normale Länge, wodurch ich nochmal schneller vorankam. 

CHARAKTERE
Von Anfang an hab ich bei Emilia eine grundlegende Traurigkeit empfunden und gespürt, was eine sehr betrübte Stimmung aufbrachte, definitiv konnte man sich denken, dass ein Geschehnis in ihrem Leben alles veränderte. Dabei finde ich auch ihren Charakter außerordentlich gut dargestellt, denn durch ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit wirkte sie früher wie jemand eher Oberflächliches, der sehr eitel war, doch durch ihr Schicksalsschlag erkennt sie eine sehr bedeutsame Tatsache: einfach zu leben! Diese Message mochte ich unglaublich sehr und ich finde auch, dass haben Emilias Charakter, ihre Aussagen und Gedanken klasse zur Schau gestellt und diese Tatsache konnte auch sofort meine Zustimmung gewinnen. Vor allem Vince zeigt sie immer wieder was Menschen am Leben eigentlich ganz besonders lernen könnten wertzuschätzen.  
Manchmal hat sie ihre Stimme erhoben und so einiges von Vincents Seite aus nicht gefallen lassen, was ich sehr gut fand! Emilia ist außerdem sehr realistisch, was ich auch mochte, denn sie sieht die Dinge im Leben und auch ihr Schicksal deshalb sehr klar. Ich mochte ihre poetisch und tiefgründigeren Gedanken. Obwohl ich ihre Sicht zum Leben zu 100% teilen konnte und sie mir immer wieder ganz sympathisch war, war es für mich etwas schwierig eine Bindung zu ihr aufzubauen. 

Vince ist sehr heiß und scheint auf niemanden zu achten, er weiß allerdings, was eine Wirkung er auf die Menschen um sich herum hat. Schon beim ersten Aufeinandertreffen mit Emilia scheint er eine sehr unfreundliche Person zu sein. Als sie sich das zweite Mal begegnen wird er nicht nur unfreundlich, er wird ein regelrechtes Arschloch gegenüber Emilia. Vince war mir sehr unsympathisch und diese Sicht zu ihm hat sich auch eigentlich nie so richtig geändert, auch wenn man als Leser im Laufe des Buches herausfindet, was alles hinter seiner kalten und absolut unfreundlichen Art steckt. Er war eine sehr sprunghafte Persönlichkeit, manchmal schon fast zu sprunghaft. Gegenüber Emilia verändert er sich im Laufe des Buches auch, seine unfreundliche und kalte Art stellt er ihr aber immer noch sehr oft zur Schau. Ich hatte immer mal wieder das Gefühl, dass er seine Gefühle einfach in keinster Weise unter Kontrolle hatte. Er hatte keine leichte Kindheit, diesbezüglich verhält er sich gegenüber anderen sehr verletzend und unnahbar, damit er im Gegenzug nicht verletzt werden kann. So einiges Mal war er sehr mitfühlend Emilia gegenüber, was ich sehr schön fand und was auch eine andere Seite von ihm aufzeigen lies. 

Die Entwicklung ihrer Beziehung fand ich anfangs auch sehr klischeehaft und nicht überzeugend. Vince hat ihr gegenüber einfach nur ein missbilligendes Verhalten am Leib, sie jedoch findet ihn natürlich sofort anziehend, weil er heiß ist. Es ging mir vor allem am Anfang alles ein bisschen zu schnell und hat mich daraufhin auch nicht mitreißen oder überzeugen können. Diese andauernden Beleidigungen wurden zu einem gewissen Punkt leider auch etwas anstrengend, zudem gab es auf beiden Seiten ziemliche Stimmungsschwankungen. Natürlich ging es auch manchmal sehr heiß zwischen ihnen her und diese intimen Szenen wurden von der Autorin sehr gut eingefangen. Im Laufe der Geschichte fand ich das Zusammenspiel der beiden Charakteren dann doch immer toller, denn Emilia zeigt Vince, dass man das Leben wertschätzen sollte und sie stärkt ihm den Rücken, im Gegenzug erfreut sich Emilia, trotz der tragischen Sache mit der sie nun leben muss, etwas mehr an ihrem Leben dank Vince, denn er kitzelt sie etwas aus ihrer Komfortzone heraus und schenkt ihr mehr Unbeschwertheit. Ab der Hälfte konnte ich dann mehr mit der Liebesgeschichte anfangen und wurde auch etwas mehr gepackt von ihr. 

Zitate

❝(..)Ich möchte auch nicht mit Absicht anders sein. Ich will einfach nur... ich selbst sein. Nur ist es gar nicht so einfach herauszufinden, wer man wirklich ist. Schon gar nicht in einer Gesellschaft, die versucht jede Art von Individualität sofort im Keim zu ersticken. ❞ - S. 70

❝Es ist nur einer von diesen Augenblicken... naja, einer von diesen Augenblicken, die so vollkommen und gleichzeitig flüchtig sind, dass man schon fast wieder traurig wird, weil man begreift, dass man sie unmöglich halten kann. ❞ - S. 105

COVER
Das Cover hat ein wirklich unfassbar schönes und auffallendes Motiv, was mich definitiv sofort vollkommen angesprochen hat! Die Farben sind sehr kräftig. Auch der Titel kam in einer gewissen Weise in der Handlung vor, was ich immer wieder ganz besonders liebe! 

FAZIT
Ein Buch mit einem traurigen Thema, was ich hier sehr gut mit einbezogen finde, im Laufe des gesamten Buches schwang immer die Traurigkeit mit! Auch die wahren Aussagen und die ganze Lebenseinstellung der Protagonistin haben mir gefallen. Ich kam sehr schnell voran beim Lesen, leider hat es in mir aber keine wirklichen Emotionen hervorgebracht, auch wenn ich von Emilias Trauer immer wieder bewegt war. 

Die Liebesgeschichte, die hier im Vordergrund steht, war für mich bis zur Hälfte des Buches leider nicht greifbar. Ab der Hälfte des Buches wurde für mich die Handlung und damit auch die Liebesgeschichte besser, packender und ich wurde etwas wärmer mit den Charakteren. Das Ende konnte mich tatsächlich emotional etwas mehr bewegen und treffen als alles andere im Buch zuvor, obwohl es für mich schon sehr vorhersehbar war. Ich hätte das Ende wahrscheinlich noch etwas explosiver gefunden, hätte man nicht zum ersten Mal noch Vincents Sichtweise bekommen, sodass man nicht gewusst hätte, was wirklich in ihm vorgegangen ist und was seine Tat eigentlich zu heißen hat. Trotz dessen catcht die Autorin mit diesem Ende die Leser noch einmal ganz besonders und animiert einfach dazu, dass man wissen will, wie es rund um Emilia und Vincent und Emilias Schicksalsschlag weitergeht!

Für alle, die nichts gegen eine klischeehafte Liebesgeschichte haben, in der es auch um ein ernstes Thema geht mit einer Protagonistin, die die richtigen Sichten zum Leben hat und diese auch sehr gut verdeutlicht. Definitiv fand ich es schön, wie der Merkmal auf den kleinen Dingen im Leben lag und man wirklich leben sollte! 

BEWERTUNG

3,5 Sterne 

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